Wir hatten ja nur 3,5 Tage..
Aber nichts desto trotz sind wir sehr beeindruckt. Wir wussten ja bereits, dass die Japaner sehr freundlich sind, aber wir hatten uns dies alles viel steifer und förmlicher vorgestellt. So war es nicht.
Es war ja nun ein "offizieller" Besuch, weil wir ja auf Einladung hin gereist waren. Also wurden wir am Flughafen von einer kleinen Delegation von 5 Leuten abgeholt. Die schwarzen Taxis warteten bereits vor der Türe. Die Delegation schwenkte 2 kleine Deutschlandfähnchen und hatten kleine Japan-Deutschland-Fähnchen angesteckt. Man begrüßte uns mit Verbeugung
und Handschlag. Uns beiden wurde ein englischsprachiger Guide und dem Lauf-Kollegen (schnellster Berliner Marathon-Läufer) wurde ein deutschsprachiger Guide zugeteilt. Dann ging es erstmal zur "Nummernausgabe", da werden anhand der Personalien die Startnummern herausgesucht. Das ist aber immer ein Event, bei dem auch verschiedene Hersteller von Sportprodukten ihre Offerten feil bieten. Zwar war dort ein Gewusel und ein Durcheinander und diverse Werber nutzen so eine Sprachtüte und quäkten durch die Gegend, aber was doch angenehm war, war, dass man nicht
persönlich belästigt wurde. Danach ging es ins Hotel und ich brauchte erstmal 3h Ruhe um den Jetlag auszukurieren. Meine Frau und der Lauf-Kollege haben sich schon mal in der Nähe nach einem günstigen Restaurant umgesehen. Wir waren im Hiton Hotel in Shinjuku, das ist ein Stadtteil Tokyos, untergebracht. Später erzählte mir einer unserer Guides, Shinjuku hieße "neues Hotel". Wir hatten ein schönes, sauberes Zimmer in der 32. Etage. Die Fenster waren mit so typsischen japanischen Schiebetüren ausgestattet. Statt "Untergardine" eben eine Papier-Schiebetür und zur Vedunklung eben massivere Schiebetüren. Schlappen und Kimono gehörten zur Zimmerausstattung. Etwas Besonderes sind die
Washlets: Wenn man auf die Toilette geht und sich setzt, gibt es erstmal eine Vorspülung. Wenn man fertig ist, gibts ein Knöpfchen zum Spülen des Afters und ein anderes zum Spülen für die Damen.. Es gibt auch welche, die mit Audiofunktion ausgestattet sind, damit man ein Spülgeräusch imitieren kann, denn man wünscht es nicht, dass von den Geschäftchen irgendetwas auditives nach draußen dringt..
Abends sind wir dann in Richtung Shinjuku Bahnhof und da herrscht ein buntes, aber nicht allzu schlimm gedrängtes Gewimmel. Es gibt x kleine Restaurants, Imbisse, in denen man sitzen kann, knapp breiter, als ich meine Arme aufspannen kann. Bestellt wird am Automaten. Man zahlt, sucht sein Essen aus und bekommt einen Bon. Und wenn die Köche einem in die Augen schauen und die Nummer ansagen (immerhin in englisch) dann kann man glauben, dass es das Essen ist, welches man bestellt hat. Wir hatten eine Suppe und ein Hühnchen-Reis-Ei-Gericht. Beides schmeckte sehr gut und war preislich in Ordnung, ~5 €. Selbstverständlich scheint es zu sein, dass man ohne Kosten Wasser zum Essen bekommt. Seltsamerweise aber meist in diesen billigen Restaurants auch nichts anderes! Trinkgeld kennt man da nicht.
Die Stadt ist sehr sauber. Aber man findet kaum mal Mülleimer. Das lässt auf ziemliche Disziplin und/oder gut organisierte Stadtreinigung schließen.
So, das soll es erstmal gewesen sein für Tag1..