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GoT (Gelesen: 36 mal)
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GoT
20.04.2014 um 18:43:06
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Wie sieht es denn eigentlich mit der Game of Thrones - Begeisterung hier im Forum aus ? Kollege PJ verfolgt die Serie auch gebannt, gelle ? Bei Avalon bin ich mir nicht sicher, ob das nur Breaking Bad war, oder auch inzwischen GoT...

Hab´ mir gerade doch noch das Season 1 - 3 Box Set auf BD geholt, nachdem ich bei den ersten Staffeln noch auf die DVDs aus meiner Bibliothek gesetzt hatte, um auf ein finales Gesamtpaket zu warten und mir nicht ständig einzelne Staffeln somit doppelt kaufen zu müssen. Jetzt konnte aber nicht mehr vernünftig geblieben werden und der Erwerb wurde auch nicht bereut. Erste Staffel gesehen und schon allein das Bonusmaterial ist erstklassig! Highlights: Ein Audiokommentar zu fast jeder Episode mit nahezu allen wichtigen Darstellern der Serie, eine wunderbare 30-minütige Dokumentation von den Dreharbeiten und vor allem eine BD-exklusive Bild-in-Bild Dokumentation, die sich ´Anatomie einer Episode´ nennt. Spektakulär, schlicht! HBO muss man für solche Veröffentlichungen einfach ins persönliche Serienherze schließen...

Nachdem ich die Staffel jetzt zum zweiten Mal gesehen habe, wirkt sie sogar noch stärker, als beim ersten Mal. Liegt bestimmt auch daran, dass ich inzwischen die Bücher kenne und mir die Beziehungen zwischen den einzelnen Nebenfiguren auch deutlich klarer sind, als das mitunter beim ersten Mal der Fall gewesen ist. Zum Beispiel hatte ich Renly Baratheon zuerst gar nicht richtig wahrgenommen gehabt und erst zu Beginn der zweiten Staffel bemerkt, wer er eigentlich ist. Vorher hatte ich ihn für eine Art höheren Verwaltungsangestellten von King´s Landing gehalten...

Ausserdem sieht man überdeutlich, wie nah sich die Serie zum einen an den Geist der Bücher hält, und wie weit sie sich gleichzeitig zum anderen auch wieder in gewissen Details von den Büchern entfernt und durch diese Kombination eine Perfektion erreicht, die den Büchern so nicht zu eigen ist. Man sieht das auch an Nebenfiguren wie Bronn, die dezent anders eingeführt und mit dem Hauptstrang der Geschichte verbunden werden. Bronn taucht in den Büchern eigentlich erst beim Duell auf, ohne weiterführende Hintergrundgeschichte oder auch nur gewisse memorablen Momente (in der Serie bietet er Tyrion schon in einer früheren Folge sein Zimmer in einer Herberge gegen ein Silberstück an; die Szene gibt es auch im Buch, aber dort ist es eine Person, die später keine weiterführende Rolle mehr in der Geschichte spielen wird). Das ist häufig bei GRRM so; meist wird das dann in späteren Bänden exzessiv nachgeholt und ganze Kapitel widmen sich dann den Backstories solcher Charaktere (was dann dazu geführt hat, dass in späteren Bänden aberhunderte von Seiten vergehen, bis man mal wieder was von Tyrion zu lesen bekommt; es gibt sogar Bände ganz ohne Tyrion - was für ein Sakrileg!). Das wirkt dann zugleich episch, als auch etwas redundant, weil sich die Story ab einem gewissen Punkt einfach nicht mehr voran entwickelt. Die Serie vermeidet solche Momente, konzentriert sich klar auf eine Art Dreiecksgeschichte zwischen den großen Häusern Stark - Targaryen - Lennister und schafft es dabei aber auch gleichzeitig die diversen Nebencharaktere viel bewusster und mitunter auch weniger komplex einzuführen und auszugestalten. Das ist wirklich eine narrative Meisterleistung. Gerade wenn man den gesamten Story Arc der ersten Staffel betrachtet; eine ungemein profund geschriebene und kongenial adaptierte Fernsehserie. Einzigartig in ihrer Machart und gottseidank auch ein genauso einzigartiger Erfolg für HBO...   

Gleich geht´s dann auch mit der zweiten Staffel weiter... Zunge
  

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selene
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Re: GoT
Antwort #1 - 20.04.2014 um 18:54:46
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das nenne ich mal begeisterung.  Smiley ich weiß nüx, ich guck das nicht. diskutiert ihr hier mal fleißig.
  

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Re: GoT
Antwort #2 - 20.04.2014 um 19:18:10
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selene schrieb on 20.04.2014 um 18:54:46:
das nenne ich mal begeisterung.  Smiley ich weiß nüx, ich guck das nicht. diskutiert ihr hier mal fleißig.


Solltest du aber sehen, Mademoiselle! Zwinkernd

Wo wir uns doch hier inzwischen im ´Golden Age´, der Qualitätsfernsehserie befinden! Aber an Breaking Bad kommt´s dann natürlich doch nicht ganz heran, für mich. Aber schon sehr nah dran, das... Zwinkernd

http://www.youtube.com/watch?v=s7L2PVdrb_8
http://www.youtube.com/watch?v=BpJYNVhGf1s
  

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Re: GoT
Antwort #3 - 20.04.2014 um 19:53:27
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Ein weiterer Punkt ist der, dass dies eine der wenigen Serien für mich ist, die explizit konzipiert wurde, um sie mehrfach anzusehen und dies auch zusätzlich belohnt. Es gibt zum Beispiel eine frühe Szene, in der Daenerys in ein Bad mit äußerst heissem Wasser steigt. Beim ersten Mal sehen, erscheint diese Szene wie eine gewisse sadomasochistische Selbstbestrafung. Oder vielleicht sogar nur als eine Art eye-candy, weil es eine Nacktszene ist (Die Nacktszenen in GoT könnte man bestimmt auch wissenschaftlich untersuchen, weil sie ganz gegensätzlich zu Pornographie funktionieren. In den Audiokommentaren ist der griffige Begriff ´Sexposition´ gefallen. Meistens wird hier extrem viel Kontext und Exposition gegeben, visuell ansprechend mit Nackt- bzw. Gore - Elementen garniert (z.B. wird einmal ein Hirsch gehäutet; der Hirsch steht aber gleichzeitig auch für eines der großen Häuser in Westeros; man hat hier also ein mehrfach kodiertes Bild, das man auf ganz unterschiedlichen Ebenen wahrnehmen kann, je nach persönlichem serienimmanenten Wissensstand). Auf gewisser Ebene ist sie das auch; aber gleichzeitig zudem ein erster Hinweis, auf spätere Ereignisse. Je tiefer man in den Serienkosmos eintaucht und je weiter die Serie fortschreitet, desto vieldeutiger werden dadurch auch frühere Szenen. Und das ist bereits in diesen Szenen angelegt gewesen. Man wusste also bereits in frühen Episoden, was in späteren geschehen wird und lässt dort bereits unterschwellige Konnotationen aufscheinen, die überhaupt erst später vollständig gedeutet werden können. Und das ist etwas, das Lost immer nur versprochen und niemals gehalten hat; nämlich, dass eine intensivere Beschäftigung mit der Thematik, auch zu einem tieferen Verständnis führen würde und sich am Ende ein Gesamtbild ergibt. Bei GoT gibt es immer einen wohlgewählten Payoff-Moment, für gewisse im Serienkontext tradierte Motive. Nichts ist zufällig; alles ineinander verzahnt und sich gegenseitig bedingend, wie die kongeniale Titelsequenz... 
  

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