PJ schrieb on 13.10.2009 um 19:49:16:
interessante diskussion, lese aufmerksam mit.
halt mich aber mit beiträgen zurück, weil meine musikalische sozialisation so gar nicht über bands gelaufen ist, die entfernt was mit "deutschrock" oder -punk zu tun hatten. hab also weder ärzte, noch hosen etc gehört. hat mich irgendwie nie großartig interessiert.
eigentlich wäre das thema hier einen schönen spin-off thread wert, was man denn so als teenie gehört hat, wie sich der eigene musikgeschmack entwickelt hat und warum.
... RIP lässt ja auch immer alle Stile kulminieren, daher kann man das doch auch ganz gut gleich in diesen Thread packen; bin da gar nich´ so...
Spin-Off:
Wer hätte das gedacht, aber die erste relevante Band war für mich natürlich ca. 1994, die oben mehrfach genannte frankfurter... über Tapes zuerst unter den Schulbänken getauscht (Vorstadtkindheit, you know), dann die CDs aus tiefen und verborgen Fächern unter den Theken der bamberger Plattenläden erworben und jahrelang fast ausschließlich mit der Musik verbracht, da es keinerlei Interviews, Berichte oder Konzerte (die es inzwischen ja durchaus gab, von denen man aber eben einfach nichts wusste...) gab. Es hat selbst Monate gedauert, bis ich überhaupt mal ein richtiges, aktuelles Bild der Band damals gesehen hatte, da in meinen ersten Alben allenfalls Miniphotos, uralte, oder gar keine zu finden waren... dann den Sommer über (the summer of 95) gearbeitet und gearbeitet und gearbeitet; und alle Kohle in onkelz Platten, Bootlegs, Shirts (im bairischen Gymnasium durfte ich mich dann damals auch sofort vor der gesammelten Lehrerschaft verantworten (habe sogar eine Woche ´Urlaub´ vom Unterricht bekommen, um doch dann bitteschön endlich wieder ohne Nazibandshirts im Unterricht zu erscheinen... was dann aber nicht passiert ist und zur finalen Aufgabe der Pädagogen führte) und habe unvermittelt Hausverbot um Hausverbot in bamberger Geschäften erhalten... musste nur kurz zur Tür reinkommen, dann wurde man auch schon wieder nach draußen begleitet... was ne irre Vorstadtwelt...
drei Jahre später gab es die Alben und Shirts dann plötzlich überall...) und die ersten Tickets investiert... zum ersten Mal Plattenbörsen besucht... Musikmagazine gekauft... in denen man dann zwar kaum etwas über die besagte frankfurter Combo lesen konnte, aber dafür über Pumpkins, Radiohead, Tocotronic... und dann nahm es eben so seinen Lauf...
Dafür wird mir möglicherweise auch diverses Unverständnis entgegenschlagen, aber: Tocotronic und onkelz sind für mich persönlich letztlich nich´ wirklich weit auseinander... was die Herren Tocotronic bestimmt vehement anders sehen dürften...