Quote:Wieso sollten zwei homosexuelle ´verheiratete´ Männer ohne Kind plötzlich steuerlich besser gestellt werden, als ein geschiedener (oder verwitweter) alleinerziehender Mann/Frau mit Kind(ern) ? Wäre für mich eine bizarre Entwicklung...
Wieso sollten zwei heterosexuelle verheiratete Menschen ohne Kind steuerlich besser gestellt werden, als ein geschiedener alleinerziehender Mensch mit Kind(ern)? Der einzige Unterschied in dieser Konstellation liegt in der Gleichheit der Geschlechtsorgane beider Partner. Macht es das so bizarr für dich? Wo setzt du in deinem Beispiel die Kritik an: Daran, dass die Partner kinderlos sind oder daran, dass sie homosexuell sind?
Schauen wir uns nochmal diesen Satz von dir an:
"Der Widerspruch liegt für mich darin begründet, dass die Eheschließung eine normative historische Kulturleistung der Gesellschaft ist, die generell auf einer zweigeschlechtlichen Beziehung mit dem Schwerpunkt Familiengründung requiriert."
Und jetzt lesen wir den Satz noch einmal und lassen dabei ein Wort weg:
"Der Widerspruch liegt für mich darin begründet, dass die Eheschließung eine normative historische Kulturleistung der Gesellschaft ist, die generell auf einer Beziehung mit dem Schwerpunkt Familiengründung requiriert."
Welchen Schaden hat deine Aussage jetzt genommen?
Quote:Und ich sehe keinen Grund, warum die Allgemeinheit unbedingt immer die speziellen Lebensentwürfe einer kleinen Gruppe mitfinanzieren sollte...
Warum ist Homosexualität ein "spezieller" (ein unglaublich anmaßender Begriff in dem Zusammenhang, by the way) Lebensentwurf? Weil sie nicht als Norm begriffen wird. Warum wird sie das nicht? Weil es nicht zugelassen wird, dass sie ein "normaler" (das ebenso anmaßende Äquivalent, aber ich bleibe mal bei deinem Terminus) Lebensentwurf wird. Und was spricht dagegen? Vermeintlich Unnatürlichkeit. Nur dass es absurd ist, in einer Gesellschaft, also einer Konstellation, die sich durch Kultivierung und damit durch Diskurs bildet, über Natürlichkeit und Unnatürlichkeit urteilen zu wollen. Diese Argumentationsweise kommt einem "weil das halt so ist" gleich und liefert keine Antwort auf die Gegenfrage: "Warum soll das so bleiben?"
Dass es überhaupt als "speziell" begriffen wird, wenn zwei Menschen sich lieben, ist ein Armutszeugnis für die Gesellschaft.
Zum Abschluss noch ein Satz aus deinem vorhergehenden Posting:
Quote:Ich halte es für absolut legitim und auch erfreulich, wenn sich Menschen für individuelle und alternative Lebens- und Liebenswege entscheiden; ich sehe aber nicht ein, warum man diese Lebenswege plötzlich zur allgemeinen Norm erklären sollte...
Was das aussagt, ist nichts anderes, als dass du diesen alternativen Lebensstil tolerierst, solange er alternativ bleibt. Sobald er in dein Territorium eindringt, findest du ihn bekämpfenswert. Das ist reaktionär und verachtend und dass du diese Aussage mit deinem "legitim und auch erfreulich" auch noch als positiv darstellen willst, absolut dreist.
Und was sind das letztendlich für Beweggründe, die dich zu dieser Ablehnung führen?
Quote:Und ich sehe keinen Grund, warum die Allgemeinheit unbedingt immer die speziellen Lebensentwürfe einer kleinen Gruppe mitfinanzieren sollte...
Monetäre.
Da verbietet sich jeder weitere Kommentar.