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Ich ordne deine Aussagen einem politischen Lager zu, so wie du meine Aussagen einem Lager zuordnest. Allerdings einem sozialen.

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Ich möchte, dass zukünftige Generationen das gleiche von ihrer Zeit sagen können, indem dieser Entwicklung kein Riegel vorgeschoben wird. Nur weil es besser ist, ist es noch lange nicht gut.

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Daran gemessen, dass das hier eine Internetdiskussion ist, und das diskutierte Thema ein äußerst kontroverses, finde ich den Ton der Diskussion erstaunlich vernünftig und "angemessen". Mep ist ja auch nicht aus seiner Haut gefahren ob meiner Vorwürfe. Daher sehe ich dein Problem nicht.

Du tust so, als würden wir uns ohne inhaltlichen Unterbau einfach nur beschimpfen. Ich habe meine Vorwürfe argumentativ untermauert und Mep ist ihnen argumentativ begegnet. Was einer "echten Diskussion" hingegen wirklich nicht förderlich ist, ist die eigenen Standpunkte zu verwässern, nur um ja niemandem auf den Schlips zu treten. Ich würde nie von Mep verlangen, dass er seine Meinung gefälligst für sich behalten soll, weil ich sie für anmaßend und diskriminierend halte. Aber ich will sie so nennen dürfen.

Also eine echte Diskussion zu führen, fände ich ganz spannend. Mein Antwort-Posting bezog sich ja auch nur auf den Widerspruch, den ich nicht sah und nicht verstehen konnte.

Was das Thema "Ehe" betrifft, kann man sich ihm tatsächlich auf verschiedenen Ebenen nähern: Juristisch, ideologisch, biologistisch, pekuniär, romantisch und vielleicht einige mehr. De facto sieht das Gesetz eben vor, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen heterosexueller Paare zu setzen. Warum der Gesetzgeber so beschloss, kann man mutmaßen. Ich bin verheiratet und kinderlos. Das heißt, ich helfe der Gesellschaft nicht bei ihrer Reproduktion. Für mich war und ist die Ehe das "Ja" zweier Personen zu einander, die davon ausgehen, dass sie ihr Leben gemeinsam verbringen wollen, gemeinschaftlich planen und wirtschaften, für einander da sein wollen. Darum gehört die Verschiedengeschlechtlichkeit nicht zwingend dazu und darum ist eine "homosexuelle Ehe" kein Widerspruch in sich. Wenn eine Gesellschaft bestimmt, dass der Reproduktionsprozess Voraussetzung ist, dann dürfte nur heiraten, wer bereits Kinder "vorweisen" kann. Das heißt auch, ich dürfte nicht mit meiner Frau verheiratet sein. Ich kann homosexuelle Paare gut verstehen, wenn sie sich benachteiligt fühlen. In meinen Augen ist es ein Gewinn für die Gesellschaft, wenn sich Menschen im Privaten für einander engagieren. Ich glaube sogar, dass die Steuer- und andere Vergünstigungen "gut angelegt" sind, weil viele unterstützende Leistungen für die Gesellschaft viel teurer wären, müssten sie von der öffentlichen Hand geleistet werden (statt im Privaten).

Natürlich gibt es auch eine kulturell-historische Dimension. Die Ehe ist eine recht alte Institution, wie die Kirche, Universitäten oder der Zoll. Das schützt sie aber (berechtigterweise) nicht davor, ihren Sinn immer wieder hinterfragen zu lassen. Das müssen grundsätzlich immer alle gesellschaftlichen Übereinkünfte. Nur totalitäre Systeme dulden keine Diskussion und erheben eine Bestimmung in den Status intrinsischer Wahrheit.

Christian Ehring hat offenbar unsere Diskussion verfolgt und in die Sendung eingearbeitet...

Heute bei Günther Jauch geht es um unser hier heiß diskutierte Thema.

selene schrieb on 05.03.2013 um 17:00:03:


Du meinst, ich mache das im Kalkül?

Ich nahm an, dass das heiß diskutierte Thema interessiert...

Ich ziehe in keine Schlacht, ich versuche, zu verstehen, wie Menschen zu ihren Einstellungen kommen. Mitunter - bei für mich wirklich ambilvalenten Themen - (dies ist für mich keines) diskutiere ich auch gern.