Selbst auf der Berlinale scheint man inzwischen keine ordentliche Projektion mehr hinzubekommen:

http://somedirtylaundry.blogspot.de/2013/02/grandmaster-pixelbrei.html

Ach, grimmes Schicksal...

PS.: Sieht sich denn die berliner Fraktion den ein oder anderen Festivalfilm an ? Trage mich ja schon seit Jahrzehnten mit dem Gedanken, doch endlich mal zum Festival gen Hauptstadt zu pilgern...

der räuber bleibt einem auch im kopf, wollte ich schon lange mal sehen, hat sich sehr gelohnt.
auf django unchained freue ich mich schon, ich denke dieses wochenende ist es für mich soweit.
liebe selene, wenn der mep zur berlinale will, das wäre ja ein grund mehr sich wegen karten anzustellen, er hätte ja dann auch zeit dafür.

genau, auf arte gesehen glasses.gif.

kleiner kino-nachtrag:

den ausführungen von herrn mep zu django unchained gibt's eigentlich nichts hinzuzufügen von meiner seite. 

als großer daniel day-lewis fan war natürlich für mich noch lincoln pflichtprogramm. und ich wurde nicht enttäuscht. mit welcher intensität und glaubhaftigkeit day-lewis hier lincoln verkörpert, oder besser, ist, das sucht seinesgleichen und ist definitiv oskarwürdig. ich denke, die auszeichnung kann man als vergeben betrachten. man muss spielberg dafür loben, wie er den film angeht und umsetzt - hier gibt's kein schlachtengetöse des bürgerkriegs zu sehen oder eine epische darstellung seines lebens, die viele lebensstationen anreissen und letztlich keine überzeugend darstellen würde; der film ist fast kammerspielartig und äußerst dialoglastig ausschließlich um das zähe ringen um die verabschiedung des 13. amendment gebaut, lincolns wohl größtes vermächtnis. nichts für ungeduldige und geschichtsdesinteressierte - liebhaber gemächlichen erzähltempos, exakt herausgearbeiteter charaktere und großen schauspielerkinos kommen hier dagegen voll auf ihre kosten. großartig.

nun habe ich es auch zu django unchained geschafft und habe die ästhetik des blutverspritzens genossen, tarantino kann es eben. leider war ich christoph waltz' etwas müde, ich glaube ich mag ihn mehr psychopathisch, aber das deutsch-österreichische fernsehen wird sich in wohl in nächster zeit nicht leisten können, da würde ich ihn gerne wiedersehen.
aber die kapuzenszene war doch herrlich, was wird der ku klux klan gek... haben.
de caprio war für mich doch recht stark in seiner rolle als sadist.
ansonste schließe ich mich pj und mep an.

Avalon schrieb on 02.03.2013 um 11:21:32:


... wie kann man diesem Mann nur überdrüssig werden ...

http://www.youtube.com/watch?v=kUbGcRJUDu0
http://www.youtube.com/watch?v=5uYbW7M2Cwo

Barbara. Christian Petzold. ***1/2

Auch hier das Django Unchained Syndrom. Wohl einer der besten deutschsprachigen Filme des letzten Jahrgangs und gleichzeitig dann doch trotzdem bei weitem weit hinter den Erwartungen der Möglichkeiten eines Petzold Films zurück.

In vielerlei Hinsicht dramaturgisch zu überladen und zu rundgeschliffen; mit zu hoher Auflösung und zu geringer Aussparung. Gerade im Zwischenraum konnten sich Petzolds Filme bisher immer am besten entfalten; und den Zwischenraum hat man diesmal zumeist entweder ausgeleuchtet oder gar ganz weggeschnitten. Was verwundert, da Petzold sonst ein äußerst analytischer Filmemacher ist, mit einem fundamentalen Wissensreichtum über die visuellen Möglichkeiten seines Mediums. Und das Werkgespräch im Bonusmaterial der DVD ist wieder einmal eine Offenbarung in dieser Hinsicht. Aber irgendwie scheinen die Beteiligten ´Barbara´ im Kern tatsächlich als eine Art Liebesgeschichte gesehen zu haben; nur filmt Petzold keine Liebesgeschichten. Maximal deren Unerreichbarkeit. Hätte man sich dabei auf die Ambiguität der Semantik beschränkt, die zusätzlichen Nebenstränge der Geschichte weggelassen und sich auf die Kernsituation fokussiert - das hätte ein großer Film werden können. So ist es eher ein Werk der halben Strecke geworden. Mit einigen glänzenden Einstellungen und Sequenzen. Und mit einigem Unnötigen; für Petzold verwunderlich...

Was ich mir von Petzold aber richtiggehend ersehne, ist ein filmkritisches Bändchen, in welchem er seine Ideen nochmals gesammelt veröffentlicht und vor allem auch filmhistorische Ausführungen weiterführt. Seine Analysen von klassischen Hollywoodfilmen sind immer auf den Punkt gebracht, konzise und fundamental. Er sieht nicht nur, was vor sich geht. Er meisselt es in klare Gedanken. Das ist inzwischen selten und kaum zu hoch zu schätzen.