Das Wochenende, war für mich ein bläuliches:
Star Trek: Into Darkness **1/2
Richtig begeistert bin ich vom Relaunch der Reihe nun eigentlich nicht unbedingt. Man muss sagen, dass J.J.Abrams sehr firm in der Kinogeschichte agiert und eine somnambule Qualität der Bildproduktion besitzt. Er weiss, welche Bilder die Zuschauer auch heute noch erstaunen lassen und er gibt den Zuschauern dann auch immer genau diese Bilder. Gleichzeitig entleert sich dadurch aber immer auch seine eigentliche Geschichte, weil er sie einfach den gewünschten Bildern unterordnet und nicht die Bilder der Geschichte, wie es im klassischen Hollywoodkino jederzeit der Fall gewesen wäre. Im Extremfall (wie bei Lost) kommt dann am Ende ein verworrenes, überbordendes Bildergewimmel dabei heraus, allerdings ohne jegliche Antworten oder innere Kohärenz mehr aufweisend. Und seine Star Trek Filme machen hier auch keine Ausnahme. Daher ist man immer etwas unwohl bewegt zwischen einem inneren Erstaunen über dessen gewaltige Bilderproduktion - und dem sofortigen subkutanen Erschauern über deren Unaufrichtigkeit. Spoiler: Zu Beginn des Films sieht man die Enterprise versteckt in einem Küstenstreifen unter Wasser liegen, auftauchend das Wasser durchbrechen und danach in einer Art Verfolgungsjagd den fremden Planeten verlassen. Diese Bilder sind spektakulär. Und vollkommen falsch und unangemessen. Es hat sie bislang niemals im Star Trek Universum gegeben, weil sie inhärent gegen die Grundregeln und die Logik der Serie verstossen. Raumschiffe können nicht auf Planeten landen bzw. starten, weil der Energieaufwand hierzu gar nicht aufgebracht werden könnte. J.J.Abrams ist so etwas immer vollkommen egal. Das Bild zählt. Egal, ob es überhaupt existieren dürfte oder ob es überhaupt noch eine eigene Bedeutung aufweist. Die Signifikat-Signifikant Beziehungen verfliessen hier also immer weitreichender, so dass am Ende meist nur noch eine Bilderexplosion im Kopf zurückbleiben will. Früher waren da nicht nur Bilder, sondern auch noch Bedeutungen. Und das war eindeutig schöner und bewegender, für mich zumindest...
A Good Day to Die Hard (BR): ***
Deutlich besser, als der bescheidene Trailer vermuten liess. Die Story ist zwar hübsch dümmlich und Bruce wirkt inzwischen auch schon ordentlich ins Alter gekommen. Aber eigentlich besteht der ganze Film sowieso nur aus drei Aktionsequenzen. Und die sind alle handgemacht und fesselnd herausragend. Schon allein die kinetische Energie und Zerstörungswucht der ersten hochkomplexen Autoverfolgungssequenz. Eine Wucht! Und darum gehts doch auch nicht zuletzt in diesen Streifen...
Robot & Frank (BR): ***
Ein fröhliches, entspanntes, kleines Gaunerstück - mit einem recht melancholischen Ende. Erinnerte mich immer etwas an Nummer 5 gibt nicht auf. Sehenswert, aber kaum herausragend - auch; leider...
Gangster Squad (BR): *
Ein Film ohne Stil und ohne Gespür für jegliche filmgeschichtlichen Aspekte. Sean Penn spielt eine so angestrengte Al Pacino - Kopie, dass einem jede Szene mit ihm förmlich in den Augen schmerzen will. Unnötiger Schund, praktisch ohne irgendeine ernsthafte Geschichte. Boardwalk Empire ist dagegen als ein regelrechtes Meisterwerk auszuweisen. TV is the new Cinema, y´know...
Hänsel & Gretel: Witch Hunters (BR): **
Leidlich unterhaltsam und tatsächlich sogar größtenteils recht handgemacht, z.B. mit einem knuffigen animatronischen Troll versehen. Aber die Story ist schon sehr übersichtlich ausgefallen und besteht eigentlich nur darin, die beiden Protagonisten immer hübsch zur nächsten jagbaren Hexe zu schleusen. Mit großem Zufall und kaum Kausalität dabei. Die Effekte sind recht explizit und zeigefreudig, aber trotzdem kaum memorabel. Muss mann also nun wirklich nicht unbedingt gesehen haben (vielleicht mit Ausnahme eines Aspektes: Gemma Arterton).